Radon und seine ebenfalls radioaktiven Folgeprodukte – Polonium, Blei, Bismuth – werden von der WHO als nachweislich krebserregend eingestuft. Radon selbst wird eingeatmet und bleibt nur kurz in den Atemwegen. Die festen Radonfolgeprodukte bleiben im feuchten Lungen- und Bronchialgewebe haften und können dort Schäden verursachen, die zu Lungenkrebs führen. Neben dem Rauchen ist Radon die häufigste Ursache für Lungenkrebs.
Radon ist ein technologisch bedingter Innenraumschadstoff, im Freien kann durch die Verdünnung keine bedenkliche Konzentration entstehen. Radon kann durch Spalten und Risse im Fundament in den Keller eindringen und sich in der Raumluft anreichern. Weitere mögliche Radonquellen sind Baumaterialien.
Von entscheidender Bedeutung, ob erhöhte Radonkonzentrationen auftreten können, sind die Art des Boden- und Gesteinsuntergrundes und die Bauweise der Häuser.
Ob Sie in einem Gebiet mit höherer Radonbelastung leben, können Sie mit der Suchfunktion auf der Radonwebseite des BMLUK ermitteln. Einen ersten Überblick gibt folgende Grafik.
Die AGES führt österreichweit kostenfreie Radonmessungen in Gebäuden durch. Deren Ergebnisse dienen zur Einschätzung Ihres Radonrisikos und fließen in die österreichische Radondatenbank ein. Die Anmeldung erfolgt momentan in zwei Kalenderwochen des Jahres bis das jeweilige Jahreskontingent aufgebraucht ist.
In Österreich besteht keine Grenzwertregelung für Radon. Allerdings hält die Radonschutzverordnung einen Referenzwert für die Radonkonzentration in Wohngebäuden und an Arbeitsplätzen von 300 Bq/m³ fest.
Es gibt beim Bau und bei der Sanierung gute und einfache Maßnahmen, um die Belastung zu verringern. Die ÖNORM S 5280-2 „Radon – Bautechnische Vorsorgemaßnahmen bei Gebäuden“ beschreibt Radonschutzmaßnahmen und gilt für die Planung und Errichtung von Neu- und Zubauten, welche Wohn-, Arbeits- und Aufenthaltszwecken dienen. Sanierungsmaßnahmen um die erhöhte Radonkonzentration zu senken sind in der ÖNORM S 5280 – 3 „Radon – Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden“ angeführt.
Empfehlungen und Links
- Die österreichische Fachstelle für Radon am BMLUK führt eine umfangreiche Liste mit Broschüren und Publikationen rund um das Thema Radon. (Link) und bildet seit dem Jahr 2019 im Auftrag des BMLUK Fachleute für baulichen Radonschutz aus.
- WHO: WHO Handbook on Indoor Radon
- Bildquellen:
- Radon-Elektronenhülle
- Radonkarte: AGES