Weichmacher & Flammschutzmittel

Durch die Verwendung von Weichmachern in diversen Bauprodukten und vor allem Materialien der Inneneinrichtung (z.B. Kunststoffe, Wandanstriche) ergeben sich zum Teil bedenkliche Konzentrationen in der Innenraumluft und im Hausstaub.

Abbildung: Weich-PVC enthält große Mengen Weichmacher

In jüngster Zeit ist die Gruppe der Flammschutzmittel (FSM) in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, deren Verwendung in Konsum- und Bauprodukten mit dem zunehmenden Einsatz von Kunststoffen ein bedeutsames Wachstum gezeigt hat. FSM werden einer Vielzahl von Polymeren in Form von Additiven hinzugesetzt oder reaktiv in die Makromoleküle eingebunden, um deren Entflammbarkeit herabzusetzen. Der Verminderung des Brandrisikos steht dabei eine mögliche Gefährdung der Gesundheit des Menschen und der Umwelt gegenüber.

 

 

Potentielle Quellen für Flammschutzmittelemissionen sind Gehäusekunststoffe von elektronischen Geräten. Welches FSM Anwendung findet, ist abhängig von dem jeweiligen Polymertyp. Eine weitere Emissionsquelle können die verwendeten Leiterplatten darstellen. Hier ist das Basismaterial, die Bestückung und der Lötstopplack unter Umständen mit unterschiedlicher flammhemmender Ausrüstung versehen. Hinzu kommen flammgeschützte Kabel und Kleinteile.

 

Chlorierte Organophosphate werden in erheblichem Umfang in Bauprodukten eingesetzt. Eine wesentliche Bedeutung kommt hierbei bislang TCPP zu, das, wie eine deutsche Studie des Umweltbundesamtes zeigte, insbesondere in Dämmschäumen, aber auch in Montage- und Polsterschäumen Verwendung findet. Bei zahlreichen Polstermöbeln und Matratzen wird als Polymermatrix PUR-Weichschaum verwendet, der mit TCPP als Flammschutzmittel (bspw. 3 bis 7 % Matratze; 5 bis 10 % Polsterschaum) ausgerüstet ist.

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