Synthetische Bodenbeläge aus PVC (Polyvinylchlorid) sind kostengünstig, robust und leicht zu reinigen. Allerdings können sie über längere Zeit hinweg Schadstoffe und unangenehme Gerüche an die Raumluft abgeben.
Auch der verwendete Klebstoff kann eine erhebliche Quelle für Schadstoffe in Innenräumen darstellen. Häufig werden textile Bodenbeläge, wie Teppiche, verlegt. Der typische, oft als stechend empfundene „Teppichgeruch“ stammt dabei meist aus der Rückenbeschichtung oder aus Emissionen des Klebers.
Besonders bei Wollteppichen ist Vorsicht geboten: Um sie vorbeugend vor Motten- oder Käferbefall zu schützen, werden sie häufig mit Insektiziden behandelt – meist mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Pyrethroide. Diese stehen im Verdacht, bei empfindlichen Personen gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Hautreizungen oder Atemwegsprobleme auszulösen. Ihre Unbedenklichkeit für den Menschen ist daher kritisch zu hinterfragen.
Auch ein Holzboden – grundsätzlich ein natürliches und ökologisch vorteilhaftes Material – kann zur Schadstoffquelle werden. Das gilt vor allem dann, wenn bei der Oberflächenbehandlung Versiegelungslacke oder Imprägnierungen mit organischen Lösungsmitteln verwendet werden oder wenn minderwertige Leime zum Einsatz kommen. Diese Produkte können über lange Zeit – teils über Monate oder sogar Jahre – flüchtige Schadstoffe (z. B. Lösungsmittel, Formaldehyd) an die Raumluft abgeben und so die Raumluftqualität deutlich beeinträchtigen.
Empfehlungen
- Wählen Sie Produkte, die keine flüchtigen organischen Lösungsmittel enthalten. Bei Bodenbelagsklebern ist das EMICODE EC1-Zeichen ein zuverlässiger Hinweis auf emissionsarme, gesundheitsfreundliche Produkte.
- Bei Holzböden sind offenporige Imprägnierungen mit wasserlöslichen Pflanzenharzen und -ölen empfehlenswert, da ihnen ein positiver Einfluss auf das Raumklima zugeschrieben wird. Achten Sie darauf, dass beim Verarbeiten kein Öl in Fugen, Ritzen oder Spalten eindringt, um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.
- Wählen Sie qualitativ hochwertige, industriell verleimte und beschichtete Fertigparkettböden. Diese bieten eine langlebige, stabile Lösung ohne gesundheitliche Bedenken durch emissionsreiche Kleber oder Lacke.
- In stark frequentierten Bereichen wie Gängen oder Nassräumen sind Bodenfliesen oder Natursteinbeläge die bessere Wahl. Achten Sie auf emissionsarme Imprägnierungen und Pflegemittel, um die Raumluft zu schonen.
- Teppiche können auch ohne Kleber verlegt und stattdessen verspannt werden, um die Schadstoffbelastung zu minimieren.
- Wählen Sie Teppiche und textile Bodenbeläge ohne Rückenbeschichtung, da diese oft Lösungsmittel und andere Schadstoffe abgeben können. Riechen Sie am Material, bevor Sie es kaufen, um unangenehme Gerüche oder die Abgabe von flüchtigen Substanzen zu vermeiden.
- Die Behandlung von Wollteppichen mit Insektiziden ist nicht immer erforderlich. Prüfen Sie ob solche Behandlungen für den jeweiligen Teppich erforderlich sind.
- Wenn Sie sich für Naturprodukte entscheiden, legen Sie besonderen Wert auf die Auswahl geeigneter Materialien und eine fachgerechte Oberflächenbehandlung. Bei falscher Anwendung können unangenehme Gerüche oder Reizungen auftreten, die die Raumqualität negativ beeinflussen.
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