Hygiene und Desinfektion in Innenräumen

Eine Desinfektion von Oberflächen in Innenräumen ist in bestimmten Situationen sinnvoll, z.B. in medizinisch genutzten und sensiblen Einrichtungen, wie Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeheimen, um das Infektionsrisiko durch Krankheitserreger zu minimieren.

Kind mit Besen im Kuhstall

Übliche Hygiene- und Reinigungsmaßnahmen wie das Händewaschen und das Putzen mit klassischen Haushaltsreiniger sind generell wichtig, um Krankheiten vorzubeugen. Darüber hinausgehende Desinfektionsmaßnahmen in allgemeinen Innenräumen sowie im privaten Haushalt sind in der Regel überflüssig und können sogar Schaden anrichten. Bei übermäßiger Anwendung von Desinfektionsmitteln können folgende negative Effekte auftreten:

  • Gesundheitsrisiken (Hautreizung, Atemwegsprobleme, Vergiftungsgefahr etc.)
  • Förderung von resistenten Keimen
  • Belastung der Umwelt durch chemische Rückstände

Auch die „Sterilisierung“ von Räumen mit fungiziden Wirkstoffen (Vernebeln) im Zuge einer Schimmelsanierung wird, außer in Sonderfällen, als überflüssig und kontraproduktiv erachtet.

Unter dem Begriff „Bauernhof-Effekt“ versteht man das Phänomen, dass Kinder, die in Umgebungen mit vielen Mikroorganismen (z.B. auf Bauerhöfen und in ländlichen Gebieten) aufwachsen, ein deutlich geringeres Risiko für Allergien, Asthma und Autoimmunerkrankungen haben. Untersuchungen zeigten, dass das Immunsystem von Kindern, die frühzeitigen und regelmäßigen Kontakt zu Tieren, Erde, Stroh und dergleichen haben, „umprogrammiert“ wird und es weniger empfindlich für Allergene macht.