In der Praxis hängt der Verbrennungsprozess jedoch von vielen Faktoren, unter anderem von der Brennstoffqualität und der Verbrennungstemperatur, ab. Es ist daher davon auszugehen, dass bei der Ethanol-Verbrennung noch weitere Verbrennungsprodukte – abgesehen von Wasserdampf und CO2 – in die Innenraumluft freigesetzt werden.
Einige Studien, wie beispielsweise eine Studie der IBO Innenraumanalytik OG, zeigten, dass mitunter beträchtliche Mengen an gesundheitsschädlichen, teils krebserzeugenden Substanzen wie Benzol und Formaldehyd, aber auch Stickoxide, Kohlenmonoxid sowie Feinstaub (ultrafeine Verbrennungspartikel) emittiert werden. Aufgrund des fehlenden Abzugrohres werden diese Substanzen direkt in die Raumluft abgegeben. Weiters zeigten die Untersuchungen, dass auch raumlufttechnische Anlagen nicht in der Lage sind, die sehr schnell entstehenden Schadstoffe effizient abzuführen.
Auch die Verwendung von Bio-Ethanol als Brennstoff ist entgegen dem allgemeinen Glauben nicht „sauberer“ oder „besser“ als synthetischer Alkohol.
Daher wird grundsätzlich vom Betrieb eines Ethanolofens im Innenraum abgeraten. Und wenn, sollten sie nur in großen, gut belüfteten Räumen verwendet werden, zusätzliches Lüften ist dennoch unerlässlich. Herkömmliche Öfen mit Abzug/Kamin sind aus raumlufthygienischer Sicht jedenfalls zu bevorzugen.
Publikationen und Downloads
- Positionspapier zu Verbrennungsprozessen in Innenräumen
- Vorträge am Innenraumtag 2015 zu Nebel, Feuer & Rauch in Innenräumen
- Dossier zu Ethanol-Zimmeröfen der IBO Innenraumanalytig und der Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt
- Studie „Innenraumschadstoffe durch Verbrennungsprozesse: Ethanol- und Speicheröfen“ der IBO Innenraumanalytik OG 2015